Der Anteil des Straßenverkehrs am CO₂-Ausstoß liegt bundesweit hinter dem Energiesektor an zweiter Stelle – und nimmt weiter zu. Mobilität ist noch weitgehend auf den Autoverkehr ausgerichtet, was nicht nur das Klima belastet, sondern auch zu Feinstaub, Lärm, Ressourcen – und Flächenverbrauch, hohen Folgekosten und Einschränkung der urbanen Lebensqualität führt. Die Abhängigkeit vom Mineralöl ist in Zeiten des „Peak Oil“ (Überschreiten des Fördermaximums) friedens- und umweltbedrohend.
Die wachsende Anzahl von Autos ist eine „Pfadabhängigkeit“: Verkehrsplanung zugunsten der Autos benachteiligt andere Konzepte, was wiederum zu mehr Autos führt. Das gleiche Problem gilt für den deutlich zunehmenden Güterverkehr. Erneuerbare Energien sind in der Mobilität bisher schwierig einsetzbar: Biosprit vergrößert den Hunger und ist deshalb nicht zu vertreten. Schiffe und Flugzeuge sind auf absehbare Zeit kaum elektrisch zu betreiben. Es geht deshalb in der Mobilität nicht vor allem um neue Antriebe, sondern um die Entwicklung vernetzter, ökologischer und lokal und global gerechter Mobilitätskonzepte.
Stadtplanung zugunsten der Ideale des „Häuschens im Grünen“ und der „autofreundlichen Innenstadt“ ließ Pendlermassen entstehen. Mobilität und Stadtplanung sind immer auch soziale Themen: Wer kann sich welche Mobilität leisten, wer setzt sich mit welcher Bebauung oder Luxussanierung durch („Gentrifizierung“), wer wohnt in grünen Vierteln (kommunale Umweltgerechtigkeit). Es gibt hier ein Umdenken in Richtung Belebung und „Wiederaneignung“ der Plätze, Schutz der Grünflächen und Straßenbäume und Entwicklung einer bunten, sozialen und ökologischen Stadt.
Mehr zum Thema finden Sie im O.K.-Reader “Auf dem Weg zur Klimastadt” – im Kapitel 4.