Das Klimastadt-Projekt 2011

Von Frühjahr bis Spätherbst 2011 lief das partizipative „Klimastadt-Projekt“. Auf Einladung der Osnabrücker Klimaallianz (O.K.) trugen Mitglieder aus rund 20 Organisationen in mehrmonatigen Arbeitsgruppen ihr Knowhow zum Klimaschutz zusammen, recherchierten Positivmodelle anderer Städte und sprachen mit Stadtverwaltung und Stadtwerken.

O.K. – Das partizipative „Klimastadt-Projekt 2011“

Das Besondere an diesem Projekt ist, dass es ganz auf bürgerschaftliche Initiative, Partizipation und Vernetzung der städtischen Akteure setzte.  Die TeilnehmerInnen  kamen aus den Bereichen Umweltschutz, Energie, Stadtplanung, Mobilität, Bildung, Entwicklungspolitik, aus Kirchen und Verbänden. Klimastadt – das heißt aus unserer Sicht, als Bürgerschaft gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Wissenschaft vor Ort Verantwortung für Klimaschutz und Energiewende zu übernehmen. Der beste Klimaschutzplan einer Stadt geht nicht ohne die aktive Mitarbeit der Bürgerschaft.

Der Projektablauf

Die Osnabrücker Klimaallianz bereitete das Projekt konzeptionell und organisatorisch vor, koordinierte die gemeiname Arbeit und vertrat sie  nach außen. Das Projekt begann mit einem ganztägigen Workshop. Dort bildeten sich AGs, die über Monate eigene Erfahrungen und Positionen, Literatur und Best Practice-Beispiele unterschiedlicher Städte sammelten und diskutierten – und so zu den wichtigsten Themen des Klimaschutzes in Kommunen arbeiteten: Energieeinsparung, Erneuerbare Energien, Mobilität und Stadtplanung, Ernährung/Beschaffung/Abfallvermeidung, Beteiligung/Bildung/Klimagerechtigkeit und Nord-Süd-Partnerschaften

    Im Herbst 2011, zum Abschluss des Projekts, wurde die Politik zu diesen Themen in einem Kommunalwahl-Hearing befragt. Die Texte der AGs wurden zur Grundlage für den Klimastadt-Reader.

    „Masterplan 100 Prozent Klimaschutz“ und der Reader „Auf dem Weg zur Klimastadt“

    Kurz nach dem Start des Projekts war die fürchterliche Atomkatastrophe von Fukushima. Im Frühjahr 2011 beschloss der Rat der Stadt in einem klaren Konsens, auch angeregt durch die O.K.,  dass sich Osnabrück um Teilnahme am BMU-Förderprogramm „Masterplan 100 Prozent Klimaschutz“ bewirbt. Ziel des Masterplans sind 95 Prozent CO₂-Reduktion und 50 Prozent Reduktion des Endenergieverbrauchs bis 2050 (im Vergleich zu 1990). Seit 2012 ist Osnabrück nun eine der bundesweit 19 Modellstädte bzw. Landkreise im Rahmen des Programms und wird regional kooperieren mit dem Landkreis Osnabrück, der Stadt Rheine und dem Kreis Steinfurt. Das ist eine große Chance für die sowieso notwendige sozialökologische Stadtentwicklung.

    2012 schrieb die O.K., basierend auf den Ergebnissen des „Klimastadt-Projekts 2011“, weiterer Texte und eigener Recherchen, den Reader „Auf dem Weg zur Klimastadt“ (siehe Link). Er ist gleichzeitig eine Informationsbroschüre mit vielen konkreten Anregungen und Links und ein energie- und klimapolitisches Positionspapier, partizipativ erarbeitet und getragen von inzwischen rund 25 Osnabrücker Organisationen. Dieser Reader wird auch den „Masterplan“-Prozess aus bürgerschaftlicher Sicht begleiten.

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